Fakten zum Weissbauchigel


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Physiologische Daten

(in Bearbeitung)

Der Afrikanische Weißbauchigel (Atelerix albiventris) zählt zu den kleineren Igelarten. Er wird insbesondere in den USA seit vielen Jahren erfolgreich als Heimtier gehalten und in einer Vielzahl unterschiedlicher Farbvarianten gezüchtet. Im Gegensatz zum meist dunkler gefärbten und deutlich größer werdenden einheimischen Braunbrustigel unterliegt er in Deutschland nicht dem Artenschutzrecht.

Größe & Gewicht

17 – 23 cm; 250 – 600 g. Die Männchen sind häufig etwas kleiner und leichter als Weibchen.

Lebenserwartung

3 bis 6 (7) Jahre

Geschlechtsunterschiede:

Beim Männchen ist der Penis ungefähr in der Bauchmitte deutlich sichtbar.; Geschlechtsreife ca. ab 9. Wochen

Aktivität

Überwiegend nachtaktiv; suchen tagsüber Schutz in kleinen Höhlen und unter Laub

Klima

Tagsüber 20 bis 24 °C, an einem Wärmeplatz bis 28 °C; nachts nicht unter 15 °C. Gegebenenfalls ist eine Wärmequelle zu installieren. Im Gegensatz zu dem europäischen Igel halten Weißbauchigel keinen Winterschlaf sondern eine Sommer- und Winterruhe mit weniger Aktivität. Zu hohe oder zu niedrige (unter 18 °C) Temperaturen können den Tieren schaden. Manche Exemplare gehen dann in eine – möglicherweise lebensbedrohliche – Trockenruhe.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Weißbauchigel sind Einzelgänger, die sich nur zur Paarung treffen. Sie können einzeln, als Weibchengruppe oder als Paar (nur zur Zucht) gepflegt werden; im Falle einer Trächtigkeit sollte das Weibchen aber vom Männchen getrennt werden. Für Einsteiger in die Igelhaltung wird die Einzelhaltung empfohlen.

Für ein bis zwei Tiere sollte das Gehege mindestens eine Grundfläche von 2 Quadratmetern aufweisen. Da Weißbauchigel nicht klettern, ist eine Höhe von 60 cm ausreichend. Das Gehege sollte an einer möglichst ruhigen Stelle stehen und eine Vielzahl von Rückzugsmöglichkeiten aufweisen. Neben Holzhäuschen (eines pro Tier) eignen sich hierfür ausreichend dimensionierte Korkröhren. Ein Sandbad wird gerne genutzt. Als Bodengrund bietet sich weiche Kleintier- oder Hanfeinstreu an. Zur besseren Abnutzung der Krallen können in einem Teilbereich Rindenmulch sowie flache Steinplatten angeboten werden.

Bewegungsbedürfnis: Weißbauchigel sind sehr bewegungsaktiv und neugierig und sollten daher täglich gesicherten, abwechslungsreichen Freilauf erhalten. Dabei müssen alle potenziellen Gefahrenquellen, wie beispielweise Elektrokabel, Zimmerpflanzen oder andere Haustiere berücksichtigt werden sowie sichergestellt sein, dass die Tiere ausreichend zahm sind, um ihnen Stress beim Umsetzen zu ersparen. Ein tierschutzgerechtes Laufrad ab 30 cm Durchmesser oder ein Laufteller können eine zusätzlich stundenweise angeboten werden.

Ernährung

Afrikanische Weißbauchigel sind Allesfresser mit einer Vorliebe für Insekten. Heuschrecken, Heimchen oder (in geringerer Menge) Grillen sollten täglich angeboten werden, Mehlwürmer und Zophobas nur als Leckerbissen. Auch spezielle Futtermischungen für exotische Igel sowie hochwertiges Katzentrockenfutter sollten täglich zur Verfügung stehen, Katzennassfutter, gekochtes Fleisch, Babymäuse und Eier können ebenfalls angeboten werden. Manche Exemplare fressen gerne Obst, allerdings darf dieses nur in geringen Mengen (max. 10 % der Gesamtfuttermenge) gereicht werden, da ein Übermaß zu Durchfüllen führen kann. Bei Verzicht auf Obstfütterung sollte das Futter regelmäßig mit einem Vitamin-Mineral-Pulver aufgewertet werden. Auch die gelegentliche Gabe von hartgekochten Eiern und Babymäusen ist möglich. Sauberes Trinkwasser muss stets zur Verfügung stehen. Igel besitzen eine Laktoseunverträglichkeit und dürfen daher nicht mit Milch gefüttert werden!

Pflege

Futter- und Trinkwassergefäße sowie Kot- oder Urinecken müssen täglich, das Gehege und die Einrichtung mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Dabei wird auch die Einstreu komplett erneuert.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, das Gewicht möglichst wöchentlich kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Weißbauchigeln sind Haut- und Fellveränderungen, Krallenprobleme, Schnupfensymptome, Durchfall, Futterverweigerung, Abmagerung, Apathie und Bewegungsstörungen. Bei Auffälligkeiten sollte ein weißbauchigelerfahrener Tierarzt hinzugezogen werden. Er kann auch bei mangelhafter Abnutzung regelmäßig die Krallen des Weißbauchigels kürzen.

Während der ersten Lebensmonate (meist 2. bis 5. Monat) findet ein Stachelwechsel statt. In dieser Zeit kratzen sich die Igel häufiger und weisen stellenweise schuppige Haut oder kahle Stellen auf. Bei Unklarheiten sollte auch hier ein igelkundiger Tierarzt einbezogen werden.

Achtung

Weißbauchigel können Hautpilze übertragen. Bei Verdacht sollten die Tiere vom Tierarzt getestet und behandelt werden. Gründliches Händewaschen oder Desinfizieren nach jedem Kontakt schützt.

Eingewöhnung und Umgang:

Weißbauchigel rollen sich zum Schutz vor Fressfeinden zu einer Kugel zusammen, werden dem Halter gegenüber aber meist schnell zahm. In den ersten Tagen benötigen sie viel Ruhe, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Ein Füttern aus der Hand sollte unterbleiben, da die Tiere empfindlich zubeißen können.

Zum Hochheben nimmt man aufgerollte Tiere vorsichtig mit Schutzhandschuhen auf; zahme Igel können mit einer Hand vorsichtig von unten am Brustkorb gefasst werden, während die zweite Hand am Hinterteil unterstützt. Die Tiere sind für Kinder ab 10 Jahren unter Aufsicht der Eltern geeignet.

Besonderheiten

Weißbauchigel werden zwischenzeitlich in einer Vielzahl von Farbschlägen gezüchtet. Auf gesunde, lebhafte Tiere sollte großer Wert gelegt werden, da bereits unheilbare Erkrankungen aufgetreten sind, die möglicherweise durch Inzucht begründet sind. Hierzu zählt auch das „Wobbly Hedgehog Syndrome“ (WHS), beim dem sich die Tiere sich nur noch taumelnd fortbewegen können.

Erstausstattung

  • Infoblatt - Weißbauchigel
  • Großer Käfig oder Terrarium
  • Häuschen u. Korkröhren
  • Futternapf u. Trinkflasche
  • Einstreu
  • Laufrad
  • Sandbad
  • Igelfutter u. Insekten
  • Reinigungs-/ Desinfektionsmittel für den Käfig
  • Weiterführende Literatur über Igeltanreks

Die vorliegenden Informationsblätter ersetzen nicht die Fachliteratur! Weitere Informationen und Fachbücher erhalten Sie bei Ihrem Zoofachhändler.