Fakten zu Lemmingen


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Physiologische Daten

Atemfrequenz
-
Körpertemperatur
ca. 37 °C
Pulsfrequenz
-
Futterverbrauch
-
Wasserverbrauch
-
Gewicht
25-40 g
Lebenserwartung
1,5-2,5 J
Zahnformel
OK: I1 C0 P0 M3
UK: I1 C0 P0 M3
Geschlechtsreife
6 Wochen
Paarungszeit
in Heimtierhaltung ganzjährig
Trächtigkeitsdauer
20d
Wurfgröße
4-8
Säugezeit
20-25d

Der Graue Steppenlemming (Lagurus lagurus) ist ein in Asien weit verbreiteter Vertreter der Wühlmäuse. Steppenlemminge besiedeln karge Steppengebiete von der Ukraine bis nach China und leben gemeinschaftlich in großen Erdbauten. Sie sind etwas so groß wie Zwerghamster, aber schlanker, haben nur einen sehr kurzen Schwanz und einen dunklen Strich auf dem Rücken.

Größe & Gewicht

9 bis 14 cm Gesamtlänge bei 25 bis 35 g

Lebenserwartung

1,5 bis 3 Jahre

Geschlechtsunterschiede:

Der Abstand zwischen Geschlechtsöffnung und After ist beim männlichen Steppenlemming deutlich größer als beim Weibchen

Aktivität

kurze Aktivitätsphasen rund um die Uhr ab.

Klima

18 bis 24 °C. Zu hohe Temperaturen und erhöhte Luftfeuchtigkeit werden von den Tieren schlecht vertragen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Steppenlemminge können in Gruppen (mit Weibchenüberschuss) gehalten werden. Empfehlenswert ist jedoch gerade für den Anfänger die Haltung von zwei oder mehr weiblichen Tieren (möglichst Wurfgeschwister) ohne Männchen, da es zwischen geschlechtsreifen Männchen immer wieder zu teilweise blutigen Kämpfen kommt. Das Aneinandergewöhnen geschlechtsreifer Tiere gestaltet sich häufig schwierig, daher sollten die Tiere bereits als Jungtiere vergesellschaftet werden.

Für zwei Tiere eignet sich ein Nagarium oder Aquarium ab 0,5 m2 Grundfläche (z. B. 100 x 50 cm) bei 40 cm Höhe, das an einer möglichst ruhigen Stelle stehen sollte. Für jedes weitere erwachsene Tier muss die Grundfläche um 20 % vergrößert werden. Um ihrem Grabetrieb nachgehen zu können, benötigen Steppenlemminge zumindest in einem Teil des Geheges einen Tiefstreubereich von mind. 20 cm Höhe, bestehend aus Kleintierstreu gemischt mit Stroh und Heu. Rückzugsmöglichkeiten, z. B. mehrkammerige Holzhäuschen und Röhren aus Ton und Kork, sowie Beschäftigungs- und Nagematerialien in Form von getrocknetem Laub, Moos, belaubten Naturästen, getrockneten Gräsern, Getreidehalmen und Karton erhöhen das Wohlbefinden. Weicher Zellstoff wird ebenfalls gerne zum Nestbau angenommen. Ein Sandbad mit Chinchillasand dient der Fellpflege. Futter- und Wassergefäße sowie das Sandbad werden auf einer erhöhten Ebene standsicher angeboten. Schwere Einrichtungsgegenstände sollten untergrabesicher auf der Bodenplatte aufgestellt werden. Ein tierschutzgerechtes Laufrad mit mind. 20 cm Durchmesser kann den Tieren zur Beschäftigung angeboten werden. Laufräder mit offener Sprossenlauffläche, zu kleine oder nicht achsseitig geschlossene Laufräder gelten als tierschutzwidrig.

Ernährung

Steppenlemminge sind Gemischtköstler, die an karge Landschaften angepasst sind. Der Hauptanteil der Fütterung sollte aus Grünfutter in Form von zuckerarmem Gemüse (Gurken, Zucchini, Wurzelgemüse, KEIN Obst) und fettarmen Sämereien, Kräutern und bestehen. Gelegentliche, kleine Gaben tierischen Eiweißes in Form von getrockneten Insektenlarven oder Bachflohkrebsen, Katzentrockenfutter oder kleine Portionen Milchprodukte ergänzen den Fütterungsplan. Ölsaaten und Nüsse dürfen nur vereinzelt in sehr kleiner Menge gegeben werden. Zucker- und fetthaltige Leckerlies, wie Joghurtdrops, Nagergebäck und Ähnliches sind nicht zu empfehlen. Sauberes Trinkwasser muss stets zur Verfügung stehen.

Pflege

Futter- und Trinkwassergefäße sowie Kot-, Urin- und Futterecken müssen täglich, das Gehege und die Einrichtung mindestens einmal wöchentlich gründlich gereinigt und ggf. desinfiziert werden. Dabei wird auch die Einstreu erneuert. Da Lemminge Gangsysteme anlegen und sich stark über den Geruchssinn orientieren, sollte im Wochenwechsel immer ein Teil der Einstreu ausgetauscht werden und der andere Teil erhalten bleiben.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Steppenlemminge muss täglich, das Gewicht möglichst wöchentlich kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Steppenlemmingen sind Gewichtsverlust, verändertes Fress- und Trinkverhalten, Haut- und Fellveränderungen, Apathie, Verletzungen sowie Durchfall. Bei Auffälligkeiten muss der Tierarzt hinzugezogen werden. Tierarztkosten können die Anschaffungskosten der Tiere weit überschreiten. Einzeltiere sollten möglichst nicht von der Gruppe getrennt werde. Ist dies unumgänglich, sollte das Tier vor dem Zurücksetzen mit der benutzten Einstreu der Gruppe abgerieben werden, um den Fremdgeruch wieder zu verlieren.

Eingewöhnung und Umgang:

Steppenlemminge benötigen in den ersten Tagen in ihrer neuen Umgebung viel Ruhe. Die Tiere können, wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt, recht zutraulich werden, eignen sich aufgrund ihrer geringen Größe aber nicht als Kuscheltiere. Steppenlemminge lassen sich aufnehmen, indem man mit beiden Händen eine Höhle bildet, sie vorsichtig mit einem dünne Tuch gedeckt und von oben umfasst (Schultergürtelgriff) oder in einen Transportbehälter laufen lässt.

Besonderheiten

Werden die Tiere mit zuckerhaltigem Futter ernährt, so entwickeln sie schnell eine Diabetes, welche zu Unfruchtbarkeit oder gar zum Tode führen kann.

Erstausstattung

  • Infoblatt – Grauer Steppenlemming
  • großes Nagarium mit Tiefstreu
  • Unterschlupfmöglichkeiten, wie Häuschen und Röhren
  • Futternapf u. Wassernapf/Trinkflasche
  • Sandbad mit Chinchillasand
  • Nagematerial, wie Naturäste und getrocknete Gräser
  • Einstreu
  • fettarmes saatreiches Mischfutter
  • Reinigungs-/ Desinfektionsmittel für den Käfig
  • Literatur über Graue Steppenlemminge

Die vorliegenden Informationsblätter ersetzen nicht die Fachliteratur! Weitere Informationen und Fachbücher erhalten Sie bei Ihrem Zoofachhändler.